MVK-Planungsunterlagen für Klärschlammverbrennung beim LLUR
LLUR bestätigt Vollständigkeit – Genehmigungsverfahren läuft
KIEL Die Müllverbrennung Kiel GmbH & Co. KG (MVK) veröffentlicht im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung ab dem 10. Juni 2020 die Unterlagen für das Genehmigungsverfahren der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage mit Phosphorrückgewinnung auf ihrer Homepage mvkiel.de. Die Genehmigungsbehörde, das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR Flintbek), hatte zuvor in einem mehrmonatigen Prozess den Genehmigungsprozess sehr engagiert mit kompetenten Ansprechpartnern begleitet und die rund 2.000 Seiten des eingereichten Genehmigungsantrages auf Vollständigkeit geprüft. Vom 10. Juni bis 9. Juli 2020 legt das LLUR im Zuge des gesetzlichen Genehmigungsverfahrens die Unterlagen zur Einsicht in Papierform und in elektronischer Form aus (weitere Informationen auf der Homepage schleswig-holstein.de). Die Einspruchsfrist endet am 10. August 2020. Am 22. September 2020 ist ein Erörterungstermin möglich. „Wir haben für das Projekt einen wichtigen Meilenstein erreicht. Mit der Einreichung des – nun für vollständig erklärten – Genehmigungsantrages sind unsere Vorplanungen abgeschlossen. Wir liegen damit voll im Zeitplan und gehen wie gehabt von einer Inbetriebnahme zum Jahresende 2023 aus“, erklärt Dr.-Ing. Frank Ehlers, MVK-Geschäftsführer.
Die MVK informierte jeweils im November 2018 und 2019 die Anwohner/-innen über den Stand der geplanten Erweiterung der MVK um eine Klärschlamm-Verbrennungslinie mit integrierter Phosphorrückgewinnung. Mit den Veranstaltungen setzte die MVK das eigene Konzept „Auf gute Nachbarschaft durch transparente Information“ konsequent um. „Wir haben uns über die sachliche Diskussion mit unseren Nachbarn und das damit gezeigte Interesse an unserer geplanten Anlage sehr gefreut“, ruft Dr.-Ing. Frank Ehlers die lebhafte Resonanz auf die Veranstaltungen in Erinnerung. „Unser Projekt ist ein bundesweiter Leuchtturm, denn erstmalig werden Müll- und Klärschlammverbrennung sowie Phosphorrückgewinnung an einem Standort unter Nutzung aller Synergieeffekte betrieben. Wir haben uns von Beginn an den BVT-Ausführungen, also der auf europäischer Ebene festgelegten bestverfügbaren Technik, verpflichtet gesehen“, betont Dr.-Ing. Frank Ehlers.
Die MVK entsorgt und verwertet heute zuverlässig, umweltschonend und energieeffizient pro Jahr 140.000 Tonnen Abfall aus Kiel und umliegenden Kreisen. Die gesetzlich geregelte Notwendigkeit der zukünftigen Klärschlammverwertung sowie die Erfahrung aus 45 Jahren Müllverbrennung am Standort Theodor-Heuss-Ring haben die MVK dazu bewogen, die Planungen für eine zusätzliche Verbrennungslinie für jährlich 130.000 Tonnen Klärschlamm Originalsubstanz aufzunehmen. Wie auch für die Müllverbrennung wird es für die Verbrennung der Klärschlämme eine aufwändige Rauchgasreinigung geben. „Wir werden genauso wie bei der Müllverbrennung mit der neuen Anlage die gesetzlich vorgeschriebenen Werte deutlich unterschreiten. Das ist unser Anspruch an die neue Anlage und mit entsprechend aufwändiger und kostenintensiver Anlagentechnik auch zu erreichen“, verweist Dr.-Ing. Frank Ehlers auf den hohen Stellenwert des Umweltschutzes. Neben der Rückgewinnung des in den Schlämmen enthaltenen Phosphors und der Erzeugung von regenerativer Fernwärme ist ein weiterer willkommener Bonus für die Umwelt die künftige Gewinnung von 35.000 Kubikmetern Betriebswasser aus den angelieferten Klärschlämmen. „Das Wasser werden wir zukünftig bei der Müllverbrennung einsetzen und somit den heutigen Bezug von Trinkwasser einsparen können“, so Dr.-Ing. Frank Ehlers.
02.06.2020