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Die Anlage

Technische Daten

Technische Zeichnung der Anlage (Querschnitt)

Seit 1975 entsorgt die MVK am heutigen Standort Theodor-Heuss-Ring mitten in der Stadt Abfälle und erzeugt daraus Sekundärrohstoffe und Energie. Seit 1996 arbeitet die Müllverbrennung Kiel im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess mit einer hochwirksamen Rauchgasreinigung. Dadurch ist die MVK eine der emissionsärmsten Müllverbrennungsanlagen in Deutschland und erreicht gleichzeitig mit dem energetischen Wirkungsgrad von 73,3 Prozent den Spitzenplatz der Müllverbrennungsanlagen in Deutschland.

In den beiden Verbrennungslinien behandelt das Heizkraftwerk stündlich insgesamt bis zu 17,5 Tonnen Abfälle. Von der Prozessleitwarte aus wird die gesamte Anlage zentral überwacht und gesteuert.

Die Verbrennungsgase aus den Haus- und Gewerbeabfällen geben ihre Wärmeenergie über Abhitzekessel an ein Wasser-Dampf-System ab. Der entstehende Frischdampf gelangt in einen Turbosatz, der einen Teil der enthaltenen Energie verstromt. Der Turbinenabdampf wird zur Erzeugung von Heizwasser für das Kieler Fernwärmenetz verwendet.

Beide Verbrennungslinien der MVK sind mit hochwirksamen Rauchgasreinigungsanlagen ausgestattet. Sechs Rauchgas-Reinigungsstufen sorgen für eine nahezu vollständige Eliminierung der im Rauchgas enthaltenen Schadstoffe.

2 Verbrennungslinien  
Inbetriebnahme: 1996
Jahreskapazität: 140.000 t Haus- und Gewerbeabfälle
Kesselanlage  
Anlagenhersteller: Deutsche Babcock Anlagen GmbH
Rostkonstruktion: Luftgekühltes Walzenrost, Rostbreite 2,50m,
Rostneigung 30°
Verbrennungsleistung: 2 x 8,75 t/h, 9.000 kJ/kg
Verbrennungstemperatur: 900 °C
Rauchgasmenge: 2 x 42.000 m³n,tr./h
Austrittstemperatur: ca. 230 °C
Frischdampfparameter: 40bar / 400°C
Dampfmenge je Kessel: 23 t/h
Rauchgasreinigung in sechs Stufen
Anlagenhersteller: Noell-KRC Energie- und Umwelttechnik GmbH
Verfahrenstechnik: Elektrofilter, Quench und HCL-Wäscher, SO2-Wäscher, Reduktionskatalysator, Oxidationskatalysator, Flugstromadsorber und Gewebefilter

Reststoffe und Sekundärprodukte

Aus den Haus- und Gewerbeabfällen erzeugt die MVK Reststoffe, die nach einer Aufbereitung als Sekundärrohstoffe dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt werden.

Aus 135.000 Tonnen Haus- und Gewerbeabfällen wurden im Jahr 2016 erzeugt:  
33.200 t Rohschlacke
davon ca. 4.000 t Eisen- und Leichtmetalle
300 t Gips
4.400 t Salzkonzentrat
2.800 t Filterstäube

Die Rohschlacke wird aufbereitet und nach Abtrennung der Eisen- und Leichtmetalle z.B. als Untergrund für Straßen und Gebäudefundamente verbaut. Gips wird als Ersatzbaustoff verwendet und Salzkonzentrat in chemisch-physikalischen Industrieanlagen zur Neutralisation eingesetzt. Filterstäube bilden die Schadstoffsenke der Müllverbrennung. Sie werden in stillgelegten Salzbergwerken verbracht und somit die in den Abfällen enthaltenen Schadstoffe von der Biosphäre ausgeschlossen.